Während hierzulande noch tiefer Winter herrscht, wird weiter im Süden schon gesegelt.
Hier der Bericht von Henriette Haberland von ihrem Trainingslager und ihrer Regattateilnahme in Palamos:
Als ich am 10. Februar um 11h am Flughafen Schönefeld ankam, begrüßte mich meine neue Trainingsgruppe schon mit einem breiten Lachen. Für mich ging es das erste mal alleine, ohne Familie und meine bisherige Trainerin Katharina Steinmüller, ins Ausland zu einer großen, internationalen Regatta. Deswegen war ich froh, dass mich meine neuen Trainingspartner so freundlich empfingen.
In Barcelona wurden wir mit dem Bus des BSV abgeholt. Ich war auch das erste mal in Spanien und mich haben die vielen Palmen am Straßenrand und der tolle Sonnenuntergang auf der zweistündigen Fahrt nach Palamos beeindruckt. Angekommen in unserem Quartier, einer kleinen Dreizimmerwohung in der wir zu sechst wohnten, haben wir erst mal Pizza bestellt. Ganz lässig auf spanisch, weil eine meiner Trainingspartnerinnen perfekt spanisch spricht, was sich auch sonst noch als sehr praktisch herausstellte.
Am nächsten Morgen standen wir um 7.45 h auf, luden unsere Boote ab, und machten sie segelfertig. Um 12.00h ging es aufs Mittelmeer. Eine weitere Premiere für mich. Das Wasser war so klar, wie ich es noch nie gesehen habe, man konnte ganz tief am Grund noch Algen und Steine erkennen.
Es war aber erst mal sehr wenig Wind, doch am Nachmittag frischte er auf, und ich musste mich anstrengen und ausreiten, um in der Kadergruppe mithalten zu können.
Am Abend fiel ich erschöpft von meinem ersten Segeltag nach der Winterpause ins Bett.
Am Morgen des dritten Tages wurde es spannend: Martin, mein Trainer, bereitete uns bei der Morgenbesprechung auf 30-40 Knoten Wind mit 1 Meter Welle vor. Wir waren alle ganz aufgeregt und freuten uns darauf, endlich wieder einmal bei viel Wind und Welle segeln zu können.
Nach einer anfänglichen Sturmböe, die wir in einer geschützten Bucht abwetterten, ließ der Wind leider schnell nach und es war wie am Wannsee mit schwachen und drehenden Winden.
Am nächsten Tag war es genau andersrum. Wenig Wind wurde vorhergesagt, aber ab Mittag kamen wir endlich auf unsere Kosten: Auflandiger Wind in Böen bis 32 kn und eine lange 1,5 m hohe Welle, die meinen Opti erst zum Fliegen und dann zum Kentern brachte. Eine Welle unter mir war zu schnell, die vor mir zu steil, und ich flog in hohem Bogen ins Wasser. Herrlich, so schnell bin ich definitiv noch nie gesegelt.
Am Donnerstag war der erste Wettfahrttag. 550 Optimisten aus 29 Ländern nahmen an der Regatta teil. Wir segelten in fünf Startgruppen, es herrschte eine tolle Stimmung und alle waren sehr hilfsbereit, wenn wir vom Strand ab- und anlegten. Leider kam der Wind wieder nicht so wie vorhergesagt und es waren insgesamt sehr flaue Bedingungen unter denen nur drei statt der geplanten zwölf Wettfahrten stattfinden konnten. Wir mussten viel Geduld beweisen, aber wir haben uns die Zeit mit Strandspielen vertrieben und dabei viel nette Leute kennengelernt.
Meine erste Wettfahrt lief vom Start weg nicht gut, und dann wurde ich auch noch von der Wettfahrtleitung übersehen und mit DNC bewertet. Trotz eingelegtem Protest konnte ich dieses Urteil nicht mehr abwenden.
Die beiden Wettfahrten am letzten Tag waren dann viel besser. Bei herrlichem Sonnenschein, Seewind bis 10 kn und Welle konnte ich in meiner Startgruppe einen 23. und einen 13. Platz belegen, was für mich sehr motivierend war.
Jetzt freue mich auf die Osterferien und das Trainingslager am Gardasee und fiebere dem Lake Garda Meeting entgegen, an dem dann mit einer Teilnehmerzahl von ca. 750 noch mehr Optis teilnehmen.